Ausstellung im Kloster Bad Schussenried, 2003
Zweihundert Jahre nach der Säkularisation widmete das Land Baden-Württemberg im Jahr 2003 diesem Thema eine Große Landesausstellung. Ort war das Neue Kloster in Bad Schussenried, selbst im Jahr
1803 von der Säkularisation betroffen. Auf über 3000 qm waren mehr als 1100 Exponate zusammengetragen worden, die die Säkularisation im deutschen Südwesten - eigentlich eher ein bürokratischer Akt -
anschaulich machten.
Überblick über die Klosterlandschaft im Südwesten und die Tradition der einzelnen Orden, Einblick in die Prozesse seit der Reformation und in der Folge der Französischen Revolution, die schließlich
zur Auflösung der Klöster und dem Ende der geistlichen Macht führten, die anschließende Neuordnung von Staat und Kirche bis hin zur späteren Wiederzulassung von klösterlichen Gemeinschaften; diese
Themen spannen den inhaltlichen Bogen der Ausstellung.
Dass die Klöster nicht nur Ort der Frömmigkeit waren, sondern ebenso bildende Kunst, Musik, Literatur und Wissenschaft dort zur Blüte kamen, wird ebenso vor Augen geführt wie die wirtschaftliche
Macht und der Reichtum mancher Orden, die Begehrlichkeiten bei den weltlichen Machthabern erweckten. Sichtbarer Ausdruck ist die Klösterliche Pracht, die den Besuchern in einer Art Schatzkammer
präsentiert wird.
Der Ausstellungsrundgang ist so angelegt, dass dichte Ausstellungszonen mit attraktiven Objekten im Wechsel mit den Bereichen durchschritten werden, die abstrakte Themen visualisieren. Die Flure und
Treppenhäuser, die im Gegensatz zu den meisten Räumen barocke Deckendekore aufweisen, sind gezielt mit wenig Objekten bestückt. Sie erhalten den Rundgang aufrecht und tragen als „Erholungszonen“ für
Körper und Geist dazu, die umfangreiche und anspruchsvolle Ausstellung positiv zu erleben.